Was ist in 24 Stunden alles möglich? Dieser Frage habe ich mich zusammen mit drei anderen “Women in Tech” am YB Hackathon gestellt. Vom 15. bis 16. November 2019 hauen mehr als 80 Teilnehmende in die Tasten: 10 unterschiedliche Firmen präsentieren ihre Challenges. Wir liebäugeln von Anfang an mit der Fragestellung der BEKB, bei welcher ein Sprachassistent entwickelt werden soll. Dieser soll einem Informationen am YB Match rund um das Spiel, die Spieler und das Stadion liefern. Wir haben Glück und dürfen unserer Wunsch-Challenge widmen. Dies ist nicht selbstverständlich, da jede Herausforderung bearbeitet werden soll. Um punkt 11.00 Uhr startet der Countdown: Wir haben 24 Stunden Zeit, um eine Lösung zu entwickeln und dazu eine Präsentation vorzubereiten.

Unser Frauenteam am YB Hackathon

Unser tolles Team

Aller Anfang ist leicht

Wir sind alle vier top motiviert und obwohl wir uns vorher noch nicht alle  gekannt haben, finden wir ganz schnell den Einstieg. Wir brainstormen kurz, welche Tasks uns bevorstehen. Die Aufgaben werden in kleine Sprints aufgeteilt und wir sind uns schnell einig, welche davon zum ersten MVP führen: Daten importieren, Daten aufbereiten, Intents erstellen, Sprachassistent konfigurieren und anbinden. Damit sollte unsere Version 1.0 funktionieren. Wir entscheiden uns, mit dem Google Home Assistant zu arbeiten. Primär aus dem Grund, dass sich damit DialogFlow – auch ein Produkt von Google – einfach anbinden lässt. Schnell haben alle Teammember die nötigen Accounts, der Agent und die Action sind schnell konfiguriert. Das läuft ja wie am Schnürchen!

Die harte Phase

Nach dem Lunch und dem super Start, den wir hingelegt haben, wird es komplizierter als erwartet. Die Intents lassen sich nicht sinnvoll verbinden und wir stellen auch generell die Sinnhaftigkeit der gewählten Challenge in Frage. Wieso sollte man eine YB Action (App) nutzen, um beispielsweise Statistikdaten der Spieler oder Fakten über das Stadion abzufragen, wenn normales “googlen” dies auch alles kann? Wir fallen in ein tiefes Loch und kommen eine gefühlte Ewigkeit lang nicht mehr raus. Nach dieser mühsamen Phase finden wir erst im späteren Nachmittag endlich wieder den Rank. Nun ist uns klar: Wir wollen Mehrwert generieren durch Real-time Insider-Daten während den Spielen und zwar eingegeben von der Community (Fans, Stadionbetreiber) als auch von YB selber. Jeder User wird somit Teil der “Intelligent Community”, was wir kurzerhand zu unserem Teamnamen machen.

Die Intents sind nach dieser notwendigen Klärung der Sinnhaftigkeit und des Mehrwerts schnell eingegeben und wir können uns ans Testen machen. Nach dem Abendessen definieren wir das Drehbuch der Demo und erweitern die Funktionalitäten. Eine kleine Mütze Schlaf kriegen haben wir uns vorgenommen und da der Prototyp nun funktioniert, genehmigen wir uns diese wohlwollend.

Der Endspurt

In den frühen Morgenstunden feilen wir an den Slides, teilen die Pitch- und Demoteile auf und machen uns nach dem Frühstück an den Feinschliff. Schon sind die 24 Stunden um. Jedes Team präsentiert seine Lösung und besonders die Demos der (allesamt!!) funktionierenden Prototypen begeistern mich. Von Kita-Apps mit Bild- und Gesichtserkennung, über Fame-Berechnungen aus Social Media hin zu Bierbestellungen im Stadion mittels Augmented Reality ist alles dabei. Auch wenn sich einige Team denselben Challenges angenommen haben, werden komplett unterschiedliche Lösungen präsentiert. Wir schaffen es mit unserem Sprachassistenten ins gute Mittelfeld und sind wahnsinnig stolz! Das Team hat bestens funktioniert, wir haben alles gegeben und eine funktionierende Lösung entwickelt.

Das Team "Intelligence Community" nach dem Hacken

Team “Intelligence Community” nach dem Hacken

Das Ergebnis kann sich sehen lassen

Was kann den nun unsere Google Action? Fans können beispielsweise Warteschlangen (beim WC, dem Bierstand, beim Eingang etc.) erfassen, welche alle anderen auch wieder abfragen können. Es können soeben passierte Verletzungen vom Arzt erfasst und von den Fans abgefragt werden. Natürlich beantwortet der Assistent auch die gängigen Fragen rund um die Spieler (Wie viele Tore hat Roger Assalé geschossen? Was hatte Dävu von Ballmoos zum Frühstück? Wie viele Fans sind heute im Stadion?)  kompetent und korrekt. Die Jury und insbesondere die YB-Vertreter finden die Idee der Kundenstromlenkung, des Community-Gedanken sowie der schnellen Spracheingabe (nicht nur Abfrage) toll. Uns freut es sehr und ich bin echt beeindruckt, wie weit man mit vereinter Power in 24 Stunden kommt!

Ausschnitt aus dem gebauten Prototypen

Ausschnitt aus unserem Prototypen

Unsere Doku findest du auf Github und auf Devpost. Etliche Impressionen und Stimmen sind mit dem Hashtag #ybhackathon verfügbar und ein toller Bericht wurde von Be Like Grace gepostet. Hast du Interesse an unseren anderen Prototypen rund um Sprachassistenten? Schau dir beispielsweise unsere Alexa Skill an.

Vielleicht bist du ja im nächsten Jahr auch dabei? Ich jedenfalls freue mich schon!